Klimaschutz im Landkreis: Ungenutzte Potenziale
Wie steht der Landkreis Kusel im Klimaschutz da? Sind wir auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die aktuelle Treibhausgasbilanz, die der Landkreis nun veröffentlicht hat.
Die Treibhausgasbilanz zeigt den derzeitigen Energieverbrauch im Landkreis Kusel sowie die damit verbundenen Treibhausgasemissionen. Die Bundesregierung hat sich darauf verständigt, diese Emissionen bis zum Jahr 2045 auf Nettonull zu reduzieren, was für die Kommunen große Anstrengungen im Klimaschutz bedeutet.
Landkreis auf gutem Weg
Die aktuelle Bilanzierung zeigt, dass sich im Landkreis bereits viel getan hat. Um 12,5 % konnten die Emissionen zwischen den Jahren 2013 und 2018 gesenkt werden. Um diesen positiven Trend fortzusetzen, hat der Landkreis allerdings noch einige Aufgaben vor sich. So werden beispielsweise noch 85 % aller Heizungen im Landkreis mit Erdöl und Erdgas betrieben. Nicht nur vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen in der Ukraine besteht in diesem Bereich daher dringender Handlungsbedarf. Zudem haben sich im Unterschied zu den anderen Sektoren im Verkehrssektor die Emissionen sogar um knapp 3 % erhöht. Besonders hier sollte also mit einem verstärkten Ausbau des ÖPNV und der E-Mobilität entgegengewirkt werden.
Strom zu über 100 % aus Erneuerbaren
Vorbildlich hingegen ist der Landkreis beim Ausbau der Erneuerbaren Energien im Stromsektor. Über 100 % unseres derzeitigen Strombedarfs kann über Erneuerbare Energien gedeckt werden. Das ist insbesondere auf die Windkraftanlagen zurückzuführen, die knapp über Dreiviertel der Stromproduktion ausmachen. Um den steigenden Strombedarf durch die Elektrifizierung im Verkehrs- und Gebäudesektor (E-Mobilität, Wärmepumpen etc.) und den Energiebedarf in den städtischen Regionen zu decken, müssen weitere Potenziale gehoben werden. Diese sind insbesondere im Bereich der Photovoltaik zu finden.
Weitere Anstrengungen sind notwendig
Der Landkreis ist also bei der Reduktion seiner Treibhausgasemissionen auf einem guten Weg. Dennoch gibt es viele Baustellen, insbesondere im Bereich der Wärmeversorgung und im Verkehrssektor, die in den nächsten Jahren verstärkt betrachtet werden sollten, um die Treibhausgasneutralität bis 2045 zu erreichen. Die Empfehlungen des Klimaschutzmanagements lauten daher: Ausbau von klimafreundlichen Nahwärmenetzen, Unterstützung bei der energetischen Sanierung, Ausbau von Photovoltaikanlagen auf der Freifläche und den Dächern und Ausbau des ÖPNV und der Elektromobilität.
Den vollständigen THG-Bericht finden Sie hier.